Latin Loser

 Jenseits von Palmen, Mojito oder Traumstränden erleben die Kubaner vor allem eines: Den Mangel an Allem. Ein Reisebericht über die zwei Seiten der Karibikinsel.

Vorwort:

Dieses Jahr planen wir Urlaub auf Kuba, dem Heimatland meiner Frau. Absicht ist, das Leben der einfachen Menschen kennen zu lernen, nicht nur touristische Sehenswürdigkeiten. Vielleicht eine Rundreise durch verschiedene Städte. Bereits zu Hause gerät der Plan ins Wanken. Gleich zweimal schreibt TUI-Cars, der Mietwagen-Verleiher, uns eine email. Aufgrund des Treibstoffmangels auf der Insel, ist eine flächendeckende Versorgung mit Benzin nicht gesichert. Wir könnten von unserem Vertrag zurücktreten. Wollen wir aber nicht. Wir werden spontan entscheiden, wie weit wir kommen.

Samstag, 03. Juni 2023

 Fast pünktlich senkt sich die Air France Maschine zum Landeanflug auf Havanna. 15 Stunden Flug inklusive Zwischenstopp in Paris liegen hinter uns. Schon von weitem sind die Lichter der Landebahn des Flughafens Jose-Marti zu sehen. Aber es ist anders. Wer schon mal nachts eine der großen Metropolen angeflogen ist, hat diese Bilder vor Augen: Hell erleuchtete Straßen, Werbeanlagen und Autolichter lassen eine große Stadt niemals ruhen. Danach sucht man bei Havanna vergebens. Viele Zufahrtstrassen und Aussenviertel der Stadt sind unbeleuchtet und strahlen kein Grossstadtgefühl aus.

Schnell bekommen wir kubanische Gelassenheit zu spüren. Man hat es nicht eilig. Pass- und Taschenkontrolle bei der Einreise, Gepäckausgabe und Übergabe des des Mietautos ziehen sich 2 Stunden lang hin. Aber alles geht glatt. Für zehn Euro und eine Flasche unseres mitgebrachten Mineralwassers, wird meine Frau als Zweitfahrer für den Mietwagen eingetragen, was sonst angeblich nicht mehr geht. Noch Fünftausend Kilometer und der Hyundai I10 muss zur Durchsicht. Das müssten wir dann erledigen, ist auch kostenlos. Aha…

Geduldig warten Maydelis, eine gute Freundin und ihr Freund Carlos. Sie haben uns am Flughafen empfangen und schon den ersten Einkauf für uns erledigt. 

Auf dem Weg nach Hause passieren wir die unbeleuchteten Straßen. Das ist doppelt gewöhnungsbedürftig. Zum einen laufen etliche Menschen am Straßenrand herum und zum anderen tun sich auch mal größere Schlaglöcher auf, die im Slalom umfahren werden müssen.

Wir beziehen ein kleines Häuschen in La Cumbre, einem Außenbezirk von Kubas Hauptstadt Havanna. Einfache Ausstattung, für kubanische Verhältnisse dennoch etwas besser. Hier angekommen, fällt die Anstrengung des  Fluges langsam ab. 

Auf der Terrasse sitzen wir noch eine Weile und erzählen über verschiedene Dinge. Mein Spanisch ist noch nicht konversationstauglich, daher suche ich die Übersetzer-App auf dem Handy. Dann eine SMS vom Mobilfunkanbieter. Bei 59,90 Euro Kosten wurde die Datennutzung automatisch gesperrt, nach knapp 10 Minuten! Ok, dann eben kein Internet. Meine Frau übersetzt gelegentlich. Natürlich kommt das Gespräch auf die Lage im Land: Mangel überall, gestiegene Kriminalität, Armut. Wasser und Strom gibt es selbst in Havanna nicht jeden Tag. Amerika und Embargo. Angeblich hat Russland auf Kuba Land erworben. Genaueres weiß man nicht.

Mittlerweile ist es 1 Uhr Morgens und wir sind müde. Statt Dusche reicht uns heute die Katzenwäsche. Der Wasserhahn im Bad gibt beim Öffnen ein paar glucksende Geräusche von sich. Nur Wasser kommt erstmal nicht…

Sonntag, 4. Juni 2023

 La Cumbre im Süden von Havanna ist ein kleiner Stadtteil, geprägt von typischen, relativ einfachen kubanischen Häusern. Morgens um Vier beginnt der Hahn des Nachbarn zu krähen. Auf den kleinen Grundstücken werden neben Hunden und Katzen gelegentlich Hühner oder Tauben gehalten. Auch Ziegen oder Schweine sind möglich.

In diese Gegend kommen Urlauber eher selten. Die Bilder von zerfallenen Häusern, kaum befahrbaren Straßen und Müllbergen an der Ecke, von denen sich streunende Hunde ernähren, passen nicht in das gewünschte Bild von Kuba.

Heute früh ist wieder Wasser da. Die Zisternen, die viele Häuser auf dem Dach und im Keller haben füllen sich, bis zur Mittagszeit das Wasser wieder abgestellt wird. Frühstück essen wir bei Maydelis und Carlos. Es gibt Brötchen mit etwas Käse und Hühnchen. Butter oder Eier sind zur Zeit nicht erhältlich. Carlos macht mir noch eine Schüssel Bohnen mit Reis. Viele Menschen in Kuba können sich selbst das nicht leisten. Ein Arbeiter verdient hier 15-20 Euro im Monat, ein Arzt etwa 50. Zum Leben reicht das nicht. Wer kann, verdient sich durch legale oder illegale Geschäfte etwas nebenbei. Glücklich kann sich schätzen, wer Verwandte im Ausland hat, die regelmäßig Geld ins Land transferieren. Vom Staat gibt es nur magere Rationen spendiert. Etwa 1 1/2 Kilogramm Reis im Monat pro Person, dazu Bohnen. Unterernährung und Nährstoffmangel sind kubanischer Alltag.

Touristen werden in Kuba wesentlich besser behandelt als die Bevölkerung. Sie bringen Devisen und geben Trinkgelder. Kubaner können das nicht. So wird den Urlaubern ein geschöntes Bild vom Land vermittelt. Gravierend auch die Unterschiede in der Gesundheitsversorgung. Während Einheimische nicht einmal Schmerztabletten bekommen, gibt es für Touristen spezielle Krankenhäuser, denen es an nichts fehlt. 

 Keine 15 Autominuten sind wir dann in Havanna Vieja, der Altstadt mit den bekannten Sehenswürdigkeiten. In Sichtweite zum Kapitol essen wir im „Kilometro Zero“(1), einem kleinen Restaurant mit Bar und Livemusik. An der Wand Bilder von Fidel Castro und Che Guevara. Die Gäste hier sind allesamt keine Kubaner. Mit rund 40 Euro für das Mittag und Getränke pro Person ist es hier vergleichsweise teuer. 

  Neben dem frisch renovierten Kapitol (2) ist ein kleiner Park. Ein Wächter passt auf, dass diesen niemand betritt. Nur für Bedienstete vom Parlament, sagt er. Ein Stück weiter warten frisch gewaschene und gepflegte Oldtimer samt Fahrer auf zahlende Gäste. Teure Hotels, viele erst in den letzten Jahren fertiggestellt, sind an der Straße zu sehen. Der Tourismus bringt Geld in Kubas Kassen. Bei den Einheimischen kommt das aber nicht an, sondern versickert auf allen Ebenen des sozialistischen Staatsapparates, sagen viele Kubaner hinter vorgehaltener Hand.

 Vom Kapitol führt der Boulevard Paseo del Prado (3) zum Malecon. Hier sieht man Kinder spielen, Erwachsene plaudern und Maler stellen ihre Bilder zum Verkauf. Links und rechts wechseln sich Hotels, alte renovierte Häuser aber auch schlecht erhaltene Bausubstanz ab. Man könnte meinen, hier wird vom Staat absichtlich dafür gesorgt, dass die Einheimischen ihre Wohnungen nicht mehr bewohnen können, damit an dieser Stelle neue Hotels entstehen.

Ähnliche Bilder an der wohl berühmtesten Straße Havannas, dem Malecon(4). Direkt am Golf von Mexiko gelegen, lädt die Mauer zum Setzen und Verweilen ein, während man einen Blick auf die Brandung wirft. Ein malerischer Ort für traumhafte Urlaubsfotos. 

Zurück gehen wir durch die vielen kleinen und engen Gassen von Havannas Altstadt. Viele Häuser aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts mit metallverzierten Balkonen prägen das Bild. Das Flair kann aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es zur Erhaltung dieses Bestandes eines hohen Aufwands bedarf. 

Apotheke in La Cumbre

 Am Abend kommen wir an einer Apotheke vorbei. Von außen kaum erkennbar deutet nur das Pappschild „Farmacia“ darauf hin. Die Tür ist geschlossen aber Ernesto lässt uns herein. Er ist Nachtwächter und passt auf das kaum Vorhandene auf. Nur in einer Handvoll der Kartons sind Medikamente. Die anderen sind leer und wurden umgedreht. Ein paar Flaschen Spülmittel füllen das Regal.

Die zwei Gesichter des Landes, hier in Havanna liegen sie manchmal nur einen Steinwurf weit entfernt.

Montag, 5. Juni 2023

 Kubanische Ärzte genießen weltweit einen guten Ruf. Das Land schickt seine Mediziner in alle Welt, um zu helfen. 

Wie ist es aber um das Gesundheitswesen bestellt? Dazu fahren wir in das Klinikum „Miguel Enriquez“. 

Menschen warten in den dunklen und nicht gerade einladend aussehenden Fluren und Wartebereichen. Alles wirkt alt und abgenutzt, so wie der Vorbereitungsraum mit dem gelben Stuhl und dem Holzbrett als Armstütze. 

  Bevor wir in die Station der Neurochirurgie kommen, spricht uns eine Ärztin an. Carlos erklärt ihr, dass er seinen Bekannten Alejandro sucht, was natürlich nicht stimmt. Sie kennt keinen Patienten mit diesem Namen, lässt uns aber auf die Station. Ein Blick in ein Patientenzimmer offenbart auch hier: Jahrzehnte alte Einrichtung und Betten. Zum Gesund werden nicht die besten Bedingungen. Im Patienten-WC läuft das Wasser und ein WC-Sitz gibt es auch nicht. Es ist unglaublich was wir hier sehen!

 Heimlich machen wir Fotos. In das Labor, in dem Blutproben ausgewertet werden, dürfen wir nur, weil ich mich als Arzt aus Deutschland ausgebe. Alte Geräte, Tische und Stühle machen keinen hygienischen Eindruck. In der Ecke ist ein Waschbecken. Das Wasser läuft, der Hahn ist defekt. Eine Etage höher liegt eine alte Frau im Wartebereich auf einer Pritsche aus Metallgestänge. In einem Notfallraum liegen zwei Männer auf Metalltischen und warten auf Behandlung. 

Armando, Handwerker im Krankenhaus.

 Beim Verlassen des Klinikums spricht uns ein Mann im gelbem Shirt an. Er heißt Armando und hat gehört, dass wir deutsch sprechen. Dann erzählt er uns von seiner Zeit in der DDR. Dort hat er 20 Monate als Mechaniker gearbeitet. Jetzt ist er als Techniker im Krankenhaus tätig. Er zeigt uns seine kleine Werkstatt.

Was wir gesehen haben, beschäftigt uns noch eine Weile. Alles was klassische Aufgaben des Staates sind – Gesundheitsversorgung, Straßenbau, Energieversorgung – ist in Kuba ein Problem. Dabei sind wir in Havanna, der Hauptstadt. In den ländlichen Gebieten dürfte es noch schlimmer sein.

Nachmittags sehen wir die schöne Seite des Landes. Karibisches Flair: Sandstrand, Palmen, türkisfarbenes Wasser. Die Natur hat es gut gemeint mit der Insel. Zu schätzen weiß man das offenbar nicht. Plastikflaschen, Büchsen und sonstiger Müll bleibt einfach liegen. Mülleimer gibt es nicht. 

Dennoch spürt man hier Lebensfreude. Am Meer können die Menschen ihre Probleme vergessen. Gelegentlich kommt jemand vorbei und bietet ein Getränk oder Mangos zum Verkauf an. Ein anderer verdient sein Geld, indem er ein Quad für kurze Fahrten am Strand vermietet. 

 Besonders originell macht es die kleine Musikgruppe mit einer alten Gitarre. Wenn es uns nicht gefällt, brauchen wir nichts bezahlen, sagen sie. Die drei schaffen es, uns mit ihrem Auftritt in wenigen Minuten zu begeistern und haben sich Applaus und einige Pesos redlich verdient. 

Dienstag, 6. Juni 2023

 Heute Vormittag ist die Stromversorgung unterbrochen. Kein Problem, wir werden sowieso unterwegs sein. Vorher kommt Manolo zu uns herein. Manolo ist 74 Jahre alt und gehört zu den Ärmsten in der Gegend. Sein Leben bestreitet er als Hilfsarbeiter. Er ist im Viertel unterwegs und sucht sich Tätigkeiten. Für uns tauscht er die Gasflasche für den Herd aus. Manolo kommt fast täglich vorbei, nimmt gern einen Kaffee oder etwas zu essen. Er freut sich, wenn er jemanden zum erzählen hat. 

Ein Buch von mir liegt auf der Couch. Manolo erzählt, dass er auch gerne liest. Ihn interessiert die Geschichte von Deutschland zur Nazi-Zeit, wie übrigens viele Kubaner. Er fragt, wie Hitler gestorben ist, da es dazu verschiedene Versionen geben würde. Ich bin überrascht. Das hätte ich nicht erwartet. Ich erkläre ihm das was ich dazu gehört habe, die offizielle Variante. Ob die stimmt kann ich ihm nicht mit Sicherheit sagen. 

Über sein Land meint Manolo, dass es früher besser war. Unter Batista gab es auch Repressionen, aber die Menschen hatten etwas zu essen.

 In Havanna hat unterdessen das Alltagsleben begonnen. Menschen laufen durch die Straßen. Viele warten an den Haltestellen auf einen der überfüllten Busse. Andere schieben einfache Verkaufswagen mit Mangos, Zwiebeln und anderen Sachen durch die Stadt. Vor einigen Häusern sind kleine Tische aufgebaut, wo man von gebrauchten Schrauben bis zu kurzen Kabelstücken kaufen kann, was es in den Läden nicht gibt. Vor einem Gemüsestand machen wir halt. 

Zweiräder aus der DDR-Zeit, wie hier eine ETZ250, sind auf Kuba immer noch weit verbreitet. In den letzten Jahren sind aber auch neue Elektro-Mopeds dazugekommen.

Weiter gehts es Richtung Varadero. Wir suchen dort eine Tierärztin. Von einer Tierschutzorganisation aus Deutschland haben wir dringend benötigte Medikamente mitgebracht.  Unterwegs werden wir wegen Geschwindigkeitsüberschreitung von einer Polizeikontrolle angehalten. Statt einer möglichen Strafe und einem Fahrverbot von 3 Jahren (!) für Mietwagen, belässt es der Polizist bei einer freundlichen Erklärung. 

  In Varadero suchen wir die Tierarztpraxis. Nach kurzem Telefonat erreichen wir das Haus von Gladis Ochoa. (5) Wir sind positiv überrascht. Für kubanische Verhältnisse scheint die kleine Praxis gut ausgestattet zu sein. Die Hunde und Katzen, die Gladis von der Straße bei sich aufgenommen hat, sehen sauber und gepflegt aus. Viele konnte Sie schon weltweit vermitteln. Trotzdem ist Sie auf Spenden angewiesen. Futter für die Tiere zu organisieren ist schwierig. Sie freut sich über unseren Besuch und ist dankbar für die mitgebrachten Medikamente und ein Ultraschallgerät.

Mittwoch, 7.Juni 2023

 Mit Maydelis besuchen wir heute eine Schule in La Cumbre. Wir schauen uns einen Klassenraum an, dürfen aber nicht fotografieren. In dem 15 Quadratmeter kleinen Raum ohne Klimaanlage werden ca. 20 Kinder unterrichtet. Alle tragen eine Schuluniform. Zu den weißen Blusen tragen die Unterstufen blaue und die Oberstufen rote Halstücher. Die Kinder malen oder spielen, sie strahlen und wirken glücklich. Einige beobachten uns interessiert. Im Eingangsbereich hängen Bilder von Che Guevara und eine Geschichte der kubanischen Revolution. Auf dem Schulhof üben Grundschüler gerade das Gelöbnis zur Aufnahme in die Oberstufe. Es geht um Heimat, Arbeit und Werte. In der DDR waren das die Zehn Gebote der Jungpioniere.

Wir dürfen zur Direktorin in das Zimmer. An einem abgeschrammten Schreibtisch sitzt Sonia Crespo del Risco. An der Wand ein Kalender von 2022. Sie ist stolz auf die Revolution – sagt sie – steht hinter deren Ideale. Sie weiß auch, das vieles nicht gut läuft in Kuba. Aber ohne das Embargo der USA wäre die Situation besser. Es wird emotional. Wir merken, dass sie mit ganzem Herzen für die Kinder da ist. Ihre  Tränen laufen während Sie uns erzählt, was die Lehrer trotz fehlender Mittel alles machen, damit es den Schülern gutgeht und sie etwas lernen können. Ist ein Kind krank, unterrichtet der Lehrer auch mal zu Hause. Selbst in der Corona-Zeit haben sie das heimlich gemacht. 

Vom Schulsystem in Kuba ist sie überzeugt. Hier werden keine Unterschiede zwischen Kindern armer oder besser gestellter Familien gemacht. Darum auch die einheitliche Schuluniform. 

Vieles kenne ich aus meiner Schulzeit im Osten. Zum Schluss dürfen wir doch noch Fotos im Direktorenzimmer machen.

 Am Nachmittag spazieren wir noch durch Havanna Vieja. Hier finden wir wieder die detailreich renovierten Gebäude mit ihrer einzigartigen Architektur. Vom Plaza Vieja gehen wir zum Malecon. Dort sitzen rund Fünfzehn Einheimische und angeln. Das Schild „Prohibido Pescar“ (Angeln verboten) stört sie nicht. 

Typisch Kuba halt… 🙂

Donnerstag, 8. Juni 2023

 Das Tal von Viñales (6) ist ein Magnet für Touristen. Hier wird traditionell Tabak angebaut. Das Tal einschließlich der Berge wurde zum Nationalpark ernannt. Von Havanna benötigt man etwa 2 Stunden dorthin. Auf der Autobahn sieht man Fahrräder,  Mopeds, Pferdekutschen und „Fliegende Händler“, die ihre Ware anbieten. Bei einem halten wir an. Er bietet Eier und Käse von einem Bauern in der Nähe an. Maydelis freut sich, Eier gibt es zur Zeit nicht in Havanna. 

Unter den Autobahnbrücken warten jedes Mal bis zu 20 Menschen darauf, eine Mitfahrgelegenheit zu ergattern. 

 Hier im Westen Kubas ist die Gegend von bäuerlicher Landwirtschaft geprägt. Statt Maschinen, verrichten hier größten Teils noch Ochsen und Pferde die Schwerstarbeit. 

 Ein paar Autominuten, nachdem wir die Autobahn verlassen, sehen wir den Eingang des Tabakhofes Finca Montesino.(7) Alles sieht sehr gepflegt aus. Wir dürfen uns die getrockneten Tabakblätter in der Halle ansehen. Neunzig Prozent davon muss er an den Staat zu festgelegten Preisen verkaufen, erzählt uns Inhaber Eulogio Montesino, der den Hof von seinem Vater Marcello übernommen hat. Anschließend zeigt uns ein Mitarbeiter exklusiv die manuelle Herstellung einer Zigarre. Hier werden diese noch traditionell per Hand gerollt und gewickelt.

 Montesino zeigt uns das Gelände. Auf etwa 10 Hektar wachsen Tabakpflanzen, Mais, Kaffee und Mangos. Neben der Familie arbeiten hier noch 8 Männer und 6 Frauen. Stolz zeigt er uns dann einen Artikel in der deutschen Zeitschrift GEO Special von 2009. Dort ist ein kurzer Bericht über die Finca Montesino erschienen. Touristen finden häufig den Weg hierher. Wir bekommen eine Kostprobe selbst produzierten Kaffees mit Rum.

Wir kaufen die geernteten und gerösteten Kaffebohnen, ein paar Zigarren und eine Flasche Rum aus der Gegend.

 Nachdem wir im Touristenort Viñales gegessen haben, fahren wir zurück nach Havanna. Aber nicht bevor wir einige Fotos dieser herrlichen Landschaft gemacht haben.

Kurz vor Havanna verkauft jemand Pan con Lechon, Schweinefleisch vom Spieß im Brötchen. Lecker und für den kleinen Hunger zwischendurch unbedingt zu empfehlen.

Freitag, 9. Juni – Sonntag 11. Juni 2023

 An diesem Wochenende gönnen wir uns das „Melia Las Americas“(8) in Varadero. Wer als Tourist in eines solcher 5-Sterne-Hotels kommt, erlebt einen Rundum-Service. Pool, Abendprogramm, Buffett All Inklusive. Dazu Unterhaltung und Tanzeinlagen am vom Hotel zugänglichen, einzigartigen Sandstrand von Varadero. Erfrischungsgetränke und Cocktails gibt es kostenlos an der Strandbar. 

 Das Problem dabei: Mit dem echten Kuba hat das nichts zu tun. Das ist mit jeder Hotelanlage in der Karibik austauschbar. 

Vor Gaunern ist man auch hier nicht vollkommen sicher. Ich bekomme mit, wie eine Deutsche sich aufgeregt beschwert, dass ihr Portemonnaie mit 800 Euro aus der Tasche gestohlen wurde.

Urlauber in Hotels mit weniger Sternen dürfen keine hohen Erwartungen haben. Ausstattung und Verpflegung sind mit unseren Standards nicht vergleichbar. Besser ist man mit den Casa Particular bedient. Man wohnt bei den Einheimischen, erlebt deren Gastfreundschaft und kommt mit den Menschen in Kontakt. 

Mit Ihnen kann man sich dann über das Land unterhalten. Über Fidel Castro wird man meist nur Gutes hören. Der ehemalige Revolutionsführer ist bei den Menschen immer noch sehr beliebt. Er hat viel für sie getan, sagen sie. Seit seinem Tod, ist unter Raúl Castro und Miguel Díaz-Canel vieles schlechter geworden. Darum verlassen viele ihre Heimat und überqueren nach einer langen und gefährlichen Flucht durch mehrere Länder illegal die Grenze von Mexiko zu den USA. Ausgerechnet in das Land, das seit 60 Jahren ein Wirtschaftsembargo gegen Kuba verhängt hat.(9) Die Kubaner mit denen ich gesprochen habe, sehen dieses Embargo nicht als das Hauptproblem. Es ging ihnen auch trotz dessen schon besser. Die Argumentation ist verständlich.  

Meiner Meinung nach unterschätzen viele die negative Wirkung, weil sie damit aufgewachsen sind, ein mögliches Leben ohne diese Situation nicht kennen und daher auch nicht einschätzen können. 

In ihrer Not sind die Kubaner erfinderisch, wie dieses „Eingangstor“ beweist. Und ja, das Haus ist bewohnt…

 Wie verhält es sich nun mit der Versorgung mit Benzin? Einige Tankstellen haben wegen Benzinmangel geschlossen. An den Tankstellen für die Kubaner warten bis zu 50 Fahrzeuge, um tanken zu können. Ist das Benzin alle, warten einige auch bis zum nächsten Tag. 

An den Tankstellen für Touristen – wir haben nur 2 in Havanna gesehen – ging es immer recht schnell. Eine Begrenzung des Angebotes an Benzin der Sorte „Gasolina Especial“ ist dennoch möglich. Außerhalb von Havanna ist eine Kraftstoffversorgung nicht gewährleistet. Wir entschieden uns daher für Tagesausflüge, die wir mit einer Tankfüllung hin und zurück schaffen.

An einer Autobahnbrücke, wo Leute ohne Fahrzeug auf eine Mitfahrgelegenheit warten, wurden wir von einer Security angehalten und gebeten, jemanden mitzunehmen. Unser Freund Carlos

lehnte das ab. Später erklärte er uns, dass er das nicht wollte, da die Kriminalität gestiegen ist und man nicht weiß, wen man da mitnimmt. Außerdem hatten wir ja unsere Frauen im Auto. 

Später wird uns eine Polizistin an einem der Kontrollpunkte darin bestätigen. Insbesondere im Dunklen ist es schon vorgekommen, das Touristen von falschen Polizisten oder fingierten Unfällen  angehalten und ausgeraubt wurden. Früher in Kuba undenkbar.

Auf dem Rückweg kommen wir bei Tarara an einem großen Gelände vorbei. Von der Straße aus sind mehrere leer stehende Gebäude zu sehen. Dieses Grundstück soll von Russland gekauft worden sein. Vor vielen Jahren war das mal ein Ferienlager. Danach wurde es für Touristen genutzt. Seit einigen Jahren verfallen die Gebäude. Ich werde zu Hause dazu näheres recherchieren.(10)

Montag, 12. Juni 2023

Wir diskutieren verschiedene Themen. Trotz marodem Gesundheitswesen und kaum Möglichkeiten einer abwechslungsreichen Ernährung, gibt es Menschen die sehr alt werden auf Kuba. Eine Erklärung wäre, die Menschen haben weniger zu essen, aber ernähren sich gesünder. Das klingt nach einem Widerspruch. Bedenkt man, dass es in Kuba wohl keine Pestizide, Düngemittel oder Antibiotika für Nutztiere gibt, ergibt es wieder Sinn. Mangos zum Beispiel sehen hier nicht so perfekt aus wie in deutschen Läden, sind vom Geschmack aber weit überlegen.

Problematisch hingegen ist die Luftverschmutzung in Havanna. Viele mit Diesel betriebene Autos und Busse sind Jahrzehnte alt und ziehen schwarze Rußwolken hinter sich her. Auch Industriebetriebe in der Gegend belasten die Luft. Umweltschutz spielt in Kuba keine Rolle. Das ist ein Luxusproblem, wenn man eine Familie zu ernähren hat.

  Wir fahren in Havannas Innenstadt, eine Schwester von Maydelis besuchen. Autos, Fahrrad-Taxis und Menschen bewegen sich durch die engen Gassen. Das Mietshaus, in das wir gehen, ist teilweise zusammengefallen. Trotzdem wohnen hier Menschen in kleinen Wohnungen. Lediglich die verzierte Gusseiserne Treppe lässt die frühere Schönheit erahnen.

 Etwas außerhalb Havannas ist das „Estadio Panamericano“.(11) Dieses Stadion wurde anlässlich der Panamerikanischen Spiele im Jahr 1991 erbaut. Von weitem macht es einen trostlosen und verlassenen Eindruck. Wir fahren auf das Gelände. Erst jetzt sieht man, dass Eingangsbereich und unterste Etage renoviert wurden. 

  Hier befindet sich jetzt ein Sportzentrum zur Ausbildung von Leichtathleten und eine Sportschule. Der Angestellte am Eingang lässt uns dank Maydelis Überredungskünste – diesmal bin ich ein sportbegeisterter deutscher Kubafan – und ein paar Bestechungspesos in das Stadion. Fotos dürfen wir dort aber nicht machen. 

Das Stadion macht innen einen guten Eindruck. Die Anlagen für die Sportler, Laufbahn, Rasen, Hoch- und Weitsprungbahnen wirken professionell und gepflegt. Nur von den Zuschauerrängen blättert die Farbe ab. In der Lobby dürfen wir ein paar Bilder von ausgestellten Trophäen und lebensgroßen Fotos kubanischer Sportstars machen. 

Auf dem Rückweg geraten wir in einen kurzen aber gewaltigen Regenschauer. Die Straßen sind in kurzer Zeit überschwemmt. Ein Abwassersystem, soweit vorhanden, kommt schnell an die Grenzen. In den Sommermonaten sind diese Wetterlagen in Kuba normal.

Dienstag, 13. Juni 2023

 In der Geschichte Kubas spielen die Ereignisse um die Schweinebucht eine wichtige Rolle. Hier versuchte der amerikanische Geheimdienst CIA im Jahr 1961 mit einer Söldnerarmee die Regierung Fidel Castros zu stürzen. (12)

Auf dem Weg dahin fahren wir an dem großen Sumpfgebiet des Nationalparks Zapata (13) vorbei, wo heute noch Krokodile in freier Natur leben. An einer für Touristen errichteten Krokodilfarm machen wir halt und können eine Fütterung dieser bis zu 3 Meter großen Raubtiere vornehmen.

 Weiter geht es entlang der „Bohia de cochino“. Zwischendurch kann man einen Blick auf die traumhafte Kulisse der Bucht werfen. Ein Muss für Erinnerungsfotos.

  Dann erreichen wir „Playa de Giron“. An diesem Strand startete vor 62 Jahren die Geheimoperation der CIA. Etwa 1500 Exilkubaner, die vorher von den Amerikanern auf Guatemala ausgebildet, finanziert und bewaffnet wurden, gingen hier an Land. Vorher hatten Piloten der CIA Flughäfen und Stützpunkte auf Kuba bombardiert, um die kubanische Luftwaffe auszuschalten. Dazu wurden die Bomber mit kubanischen Hoheitszeichen versehen, um die amerikanische Herkunft zu verschleiern. Doch die Kubaner schafften es unter Führung Fidel Castros, innerhalb von nicht einmal 72 Stunden den Spuk zu beenden. 

 Hier in „Playa de Giron“ ist dafür ein Museum (14) errichtet worden, dass diese Tage in Bildern und verbliebenen Gegenständen festhält. Der Kampfruf der Truppen von damals, „Vaterland oder Tod“ („¡Patria o Muerte!“) ist noch heute berühmt. Auch ein kurzer Film über das Geschehen wird gezeigt.

Der Sieg ist eine Grundlage für den Stolz der Kubaner und sitzt heute noch wie ein Stachel im amerikanischen Großmachtgehabe.

 Auf der Rückfahrt halten wir am Bauernhof „El Guajiro“(15), essen etwas und nehmen ein paar Mangos mit.

Fazit:

In Kuba treffen Extreme aufeinander. Heruntergekommene Architektur im spanischen Kolonialstil neben liebevoll restaurierten Sehenswürdigkeiten. Hektisches Grossstadtleben in Havanna steht  im Gegensatz zu ländlichen Gebieten traditioneller Landwirtschaft. Desolate Infrastruktur trifft traumhafte Strände. 

Nur wer bereit ist, in alle Bereiche dieses Landes einzutauchen, wird behaupten können, tatsächlich auf Kuba gewesen zu sein.

Das karibische Land hat den Reiz des Zurückgebliebenen. 

Den Menschen nützt das nichts. Sie hoffen auf Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation. Zu gönnen wäre es ihnen. Die Geschichte der Insel braucht ein neues Erfolgskapitel.

Links

(1) https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g147271-d19481337-Reviews-Kilometro_Zero-Havana_Ciudad_de_la_Habana_Province_Cuba.html

(2) https://www.havanna-original.com/das-kapitol-von-havanna/

(3) https://www.tripadvisor.de/Attraction_Review-g147271-d280842-Reviews-Paseo_del_Prado-Havana_Ciudad_de_la_Habana_Province_Cuba.html

(4) https://cubanews.de/der-malecon-in-havanna-flaniermeile-am-meer/


(5) https://www.facebook.com/gladis.corriaochoa/

(6) https://goodmorningworld.de/valle-de-vinales-kuba/

(7) https://www.facebook.com/finca.montesino

(8) https://www.melia.com/en/hotels/cuba/varadero/melia-las-americas?

(9) https://www.state.gov/cuba-sanctions/

(10) In der Tat haben Kuba und Russland kürzlich mehrere Vereinbarung zur Zusammenarbeit abgeschlossen. In den Bereichen Energieversorgung, Lebensmittelindustrie und Tourismus wird Russland investieren. 

https://amerika21.de/2023/06/264515/russland-kuba-energiedeal

(11) https://de.wikipedia.org/wiki/Estadio_Panamericano_de_Cuba

(12) https://de.wikipedia.org/wiki/Invasion_in_der_Schweinebucht

(13) https://www.kuba.de/sehenswert/nationalparks/nationalpark-zapata/

(14) https://www.atlasobscura.com/places/museo-giron

(15) https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g2053535-d20867470-Reviews-El_Guajiro_Bar_Restaurante-Jaguey_Grande_Matanzas_Province_Cuba.html

Dieser Text wurde in verkürzter Version auf der Webseite der Freien Akademie für Medien und Journalismus veröffentlicht. https://www.freie-medienakademie.de/medien-plus/75

3 Antworten zu „Latin Loser”.

  1. Avatar von Marcus
    Marcus

    Sehr schön! Ich hätte gerne mehr gelesen.

    Like

  2. Avatar von Rob
    Rob

    Sehr geehrter Herr Jähnert,
    es bricht mir das Herz wenn ich das alles lese und die sehr realistischen Bilder sehe.
    Ich war 1993 in Guantanamo in einem sehr schönen Hotel auf der Cubanischen Seite.
    Der Besitzer war Spanier! Auch waren wir in Santiago de Cuba, dort bin ich auch mal mit einem geliehenen Chinesischen Fahrrad vom Hotel aus hin und zurück durch die Sierra geradelt… nicht zu empfehlen, wäre bald verdurstet. Der Aufenthalt war wie der von Ihnen geschilderte, den Touristen fehlte es in dem Hotel an nichts.
    Nach sehr einprägsamen traurigen Szenen vor dem Rückflug von Santiago aus entdeckte ich im Flugzeug einen kleinen Fleyer von Cuba Si. Mit Cuba Si bin ich dann
    1994 und einem großen Koffer voller Medikamente, ( meine Ersparnisse waren hin), und viel Optimismus nach Havanna gereist. Das war überaus erlebnisreich und interessant. Was ich auch leider sagen möchte, Castro konnte 1994 seine Neujahresansprache nicht mehr öffentlich machen… Schade hätte Ihn gern mal getroffen, da mir eine 4 h Rede von Ihm vor der noch zerstörten Frauenkirche in Dresden ein unvergesslicher Moment in meinem Leben war.
    Zwei Dinge liegen mir wirklich am Herzen, welche ich unbedingt Ihnen sagen möchte.
    Die Aussage „…meint Manolo, dass es früher besser war. Unter Batista gab es auch Repressionen, aber die Menschen hatten etwas zu essen.“ mag Manolo wirklich getätigt haben. Nur ist der Inhalt mehr als zweifelhaft zu bewerten. Es ist ungefähr so als wenn mir ein jetzt 38 Jähriger erzählen will wie sehr er in der DDR gelitten hat…?
    Das ist simpelste Mathematik. Hoffe nur das dieser Satz nicht ausschließlich für den Miami Part der Verwandschaft geschrieben wurde?
    Da ich dort mit einem Agrar-Ingenieur in Cuba 1994 war konnte ich endlich die mich seit Jahren beschäftigende, quälende, wichtige Frage stellen. Warum produziert Cuba nicht genug Lebensmittel für die eigene Bevölkerung (11Mio)? Ich habe einige Karibik-Inseln besucht. Cube ist eine der wenigen mit genügend Frischwasser, es könnte 2 Ernten pro Jahr haben!!! Warum 60 Jahre koloniale Landwirtschaft, Tabak und Rum?
    Che soll einen Streit gehabt haben (Agrarminister) bevor er Cuba verlassen hat. Sind diese Aufzeichnungen nun endlich in Cuba verfügbar oder gar in Englisch oder Deutsch…?
    War auch in einigen Afrikanischen Ländern, meine Frau ist Afrikanerin, z.B. Kamerun hat 21,5 Mio ist auch sehr arm aber produziert sehr viel Lebensmittel noch dazu für Export in die Nachbarländer,da ist die koloniale Ausbeutung durch die EU speziell Frankreich noch gar nicht erwähnt!
    Wegen dem zunehmendem Rassismus etc. hier, hatten wir in Erwägung gezogen das Land zu verlassen. Wenn man gezwungen wird zu Hungern ist Cuba nun aber leider überhaupt nicht mehr auf der Liste. Auch als Ing. traue ich mir zu Lebensmittel selbst anzubauen, wenn man den darf? Auch Toiletten und Wasserhähne habe ich zu Hauf in der DDR repariert…zur Reparatur der schicken alten Autos in Cuba ist Geschick und Ersatzteile da… für Toiletten und Wasserhähne nicht warum? Sag jetzt nicht Embargo.

    Venceremos
    Rob

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    1. Avatar von Mirko Jähnert

      Danke für Ihren Kommentar. Ich bin ganz Ihrer Meinung, das Land hat viel Potenzial. Allerdings fehlen moderne und leistungsstarke Wirtschaftszweige. Moderne Maschinen für Industrie und Landwirtschaft. Auch ohne ausreichend Öl und Benzin kann es nicht funktionieren. Das Embargo ist ein Grund. Korruption und ein Versickern von Geld im Staatsapparat könnte ein anderer sein.

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